Strukturelle Tests auf höheren Testebenen

Wie kann die Vollständigkeit von Integrations- und Systemtests eingebetteter Systeme gemessen werden? Mathematisch exakt tut man dies mit strukturellen Tests. Leider hat die hierzu oftmals verwendete SW-Instrumentierung den Nachteil, dass sie das Zeitverhalten des Releasecodes und eine ganze Menge anderer Dinge verfälscht. Bei Modultests kommt es darauf nicht unbedingt an, bei Tests höherer Ebenen meist aber schon. Was also tun?

Im Vortrag (und in der begleitenden Ausstellung) wird eine neue Beobachtungsmethode vorgestellt, die mittels eines live synchronisierten digitalen Zwillings nichtintrusiv und kontinuierlich die strukturelle Testabdeckung misst. Und damit eine exakte Aussage liefert, wie viele weiße Flecken bei der Ausführung der höheren Tests verblieben sind. Ist dieser nicht ausgeführte Code nur für Modultests oder gar nicht erreichbar? Oder fehlt da der eine oder andere Test?

Zudem erlaubt der tiefe Blick in den Prozessor (ohne dass die Applikation dadurch beeinflusst wird) auch die parallele Überwachung einer Vielzahl komplexer Timing -Constraints. Diese lassen sich bequem in einer Hochsprache beschreiben und schlagen Alarm, wenn nach zehn Stunden Betrieb eine Funktion eine Mikrosekunde zu lange gebraucht hat. Ohne SW-Instrumentierung.

Um die Testbarkeit eines eingebetteten Systems derart zu verbessern, müssen einige Soft- und Hardwarevoraussetzungen bei der Planung der Systemarchitektur berücksichtigt werden. Am Ende des Vortrags werden auch diese erläutert.

 

Referenten: Dr. Alexander  Weiss, Accemic Technologies GmbH und Martin Heininger, HEICON - Global Engineering GmbH

Dr. -Ing. Alexander Weiss studierte an der TU München Elektrotechnik / Informationstechnik. Thema seiner Dissertation war die effiziente Beobachtung von eingebetteten Prozessoren.  Als Mitgründer und Geschäftsführer der Accemic Technologies GmbH arbeitet er aktiv an der Entwicklung von Systemen zur nichtintrusiven und kontinuierlichen Beobachtung und Laufzeit-Analyse von eingebetteten Anwendungen, insbesondere auch auf Mehrkern-Prozessoren.
Alexander Weiss hält mehrere Patente und ist Autor einer Vielzahl von Fachartikeln.

Dipl.-Ing. (FH) Martin Heininger, Gründer und Geschäftsführer der HEICON - Global Engineering GmbH, einem Beratungsunternehmen in Schwendi bei Ulm, verfügt über 15 Jahre Erfahrung im Bereich von Methoden und Prozessen für die Entwicklung von sicherheitskritischen Embedded Systemen.

Er betreut vorwiegend Projekte der Funktionalen Sicherheit in der Luftfahrt, Automatisierungstechnik, Bahntechnik und Automobilindustrie.  Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in der Beratung zur praxistauglichen Implementierung der ISO26262, IEC 61508, DO- 178 und EN50128.

Martin Herr Heininger hat Elektrotechnik studiert an der Fachhochschule Augsburg studiert. 6 Jahre war er bei der Firma Tescom in Ulm. Dort war er als Testingenieur und später als Gruppenleiter tätig. Danach war Herr Heininger bei der Firma Diehl Aerospace in Überlingen als Teamleiter Test tätig. Dort verantwortete er die projektbezogene Low-Level Verifikation sowie Zertifizierung nach DO-178B.

Vor der Gründung der GmbH war er mehr als 10 Jahre freiberuflich im Bereich von Schulungen und Consulting für Entwicklungsprozesse im sicherheitsrelevanten Software Engineering aktiv.

Key Facts

Themengebiet: Embedded Testing

Anspruch: Fortgeschrittene

Datum und Uhrzeit: 30. Juni 2022, 11:45 bis 12:30

Raum: Madrid

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